Matter of Course

Kreative Vielfalt im Kollektiv.

Architektinnen, Produktdesignerinnen, Keramikerinnen und bildende Künstlerinnen: elf Frauen, jede fest verwurzelt in der Berliner Designszene. Mit Matter of Course haben sie ein Kreativkollektiv gegründet, das an der Schnittstelle von Design, Kunst, Handwerk und Industrie arbeitet.

Gekannt haben sich die elf Frauen von Matter of Course schon länger. Aber zum Kollektiv wurden sie erst während der Pandemie. „Als selbstständige Designerinnen sehnten wir uns nach einem intensiveren Austausch untereinander“, sagt Claudia Schoeming von Schoeming Porzellan. So entstand ein paar Zoom-Calls später die Idee für Matter of Course. Ein Kreativkollektiv, das sich „gegenseitig unterstützt und gemeinsam die Hürden des Gründerinnenalltags meistert“, ergänzt die Leuchtendesignerin Simone Lüling. Matter of Course begeistert sich für altes Handwerk und wichtige Werte. „Für uns alle ist ein verantwortungsvoller Umgang mit dem Planeten selbstverständlich – ,a matter of course‘ eben. Uns verbindet eine Haltung: Wir stehen für ressourcenschonende Produktionen, nachhaltige Gestaltung und eine große Portion Idealismus“, sagt Lüling. Auch Porzellan- und Keramikherstellerin Laura Straßer sieht in langlebigen Entwürfen einen Anstoß, bewusster zu konsumieren und fair produzierte Produkte zu wählen. Im Kollektiv wollen die Frauen mehr interdisziplinäre Ausstellungen und Kooperationen realisieren. „Vor allem wollen wir international sichtbarer werden“, sagt Möbeldesignerin Joa Herrenknecht. Mit ihren Möbeln will sie den Alltag angenehmer und das Leben schöner machen. Eine Haltung, die sie mit der Textildesignerin Mareike Linau teilt. „Wir entwickeln Produkte, die aus Leidenschaft entstehen. Weniger aus Profitdenken“, sagt Linau. Ihr Studio Lyk Carpet verbindet die jahrhundertalte Kultur mit modernem Design. Ihre Teppiche werden in Nepal fair produziert und handgeknüpft.

Frei und inspiriert.

Auf der Wunschliste der elf Frauen steht ein Großprojekt, das Raum für alle ihre Fähigkeiten bietet – wie die Ausstattung eines Restaurants oder Hotels. Gemeinschaft ist dabei wichtiger als der Erfolg der Einzelnen. Matter of Course arbeitet frei von Konkurrenzdenken. Trotzdem folgt jede Frau ihrem eigenen Antrieb und schöpft Ideen aus allen Ebenen des Lebens: Inspiriert von den Menschen auf ihren Reisen, entwirft Carolin Zeyher Möbel, die Geschichten erzählen. Unter dem Namen Frau Caze vereint sie naturalistische Ästhetik mit funktionalen Designs. Heike Buchfelder von Pluma Cubic zieht Ideen aus der kulturellen Vielfalt Berlins, der Stadt ihres Architekturstudiums. „Ich interessiere mich für Materialien und liebe es, damit zu experimentieren.“ Ein Ergebnis dessen sind ihre Leuchten aus Vogelfedern. Milena Kling, Glaskünstlerin aus Berlin, schätzt an Matter of Course dann auch die Vielfalt an Charakterköpfen und Expertisen.

 

Das weibliche Kollektiv passt gut zu einer Naturkosmetikmarke, deren Grundstein eine Frau legte. Ihre erste Gruppenausstellung auf der internationalen Designmesse Salone del Mobile. Milano 2022 unterstützt Dr. Hauschka deshalb als Kooperationspartner. „Dr. Hauschka erkennt unser Potenzial und teilt unsere Werte“, sagt Designerin Nicolene van der Walt. Für ihre Möbel bezieht die gelernte Tischlerin Massivholz aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern in Deutschland. Die Liebe zur Natur: „a matter of course“ eben.